Akzeptieren

Bei allen Krankheiten ist es unumgänglich sie zu akzeptieren, erst dann sind wir bereit zur Therapie. Mit der Krankheit selbst müssen wir auch das Ergebnis der Therapie akzeptieren, das durchaus nicht vollständige Wiederherstellung bedeuten kann. Hier ist der Begriff Therapie (Heilung) irreführend, in manchen Fällen ist nur eine Besserung oder Linderung durch Behandlung möglich.


Organische Wiederherstellung

Bei einem grippalen Infekt z.B ist die vollständige Wiederherstellung des Gesundheitszustandes kein Problem, anders ist es bei Herzrhythmusstörungen, deren Ursache vom Herz selber ausgeht. Die Ursache für diese Störungen liegt oft im Gebiet der irreversiblen (nicht wiederherstellbaren) Medizin. Sind Teile des Reizerzeugungs- und Reizleistungssystems beschädigt, gibt es in diesem Bereich keinen selbstständigen Heilungsprozeß. Die moderne Medizin bietet in diesem Fall verschiedene Mittel zur annähernden Wiederherstellung des Ausgangszustandes, oder im Fall eines angeborenen Schadens, eine annähernde Herstellung des Normalzustandes. Alle noch so modernen Hilfsmittel können keine vollständige Wiederherstellung erreichen, die körpereigenen Mittel waren hier ungleich flexibler.

Die hoffnungmachende Stammzellentherapie zur Regenerierung von reizerzeugenden Zellen steckt noch im Forschungsstadium. Die Medien haben da zuviel versprochen, denn selbst die forschenden Ärzte reagieren noch zurückhaltend. Es ist bei einem Patienten zu einer spontanen Regenerierung des Zellgewebes gekommen, die aber auch durchaus auf eine spontane Selbstheilung zurückgeführt werden kann. Hier muß noch in größerem Rahmen geforscht werden.


Psychische Wiederherstellung

Egal ob die Herzrhythmusstörungen durch eine psychische oder organische Störung auftreten, sie sind immer von Ängsten begleitet. Solange die Ursache noch nicht bekannt ist, durchlebt man beim Auftreten der Störungen teilweise Todesängste.

Ist die Ursache der Herzrhythmusstörungen das Herz und treten Synkopen auf, können diese ein Trauma auslösen. Vor und beim Auftreten einer Synkope treten unweigerlich Ängste auf, denn niemand kann sagen, was geschehen wird und was danach ist. Es ist während und nach der Therapierung der Herzrhythmusstörungen eine psychotherapeutische Behandlung unbedingt zu empfehlen. So können aufgetretene Ängste frühzeitig behandelt und die Gefahr eines psychischen Schadens nahezu ausgeschlossen werden. Die Therapierung der Ängste bei Herzrhythmusstörungen, die vom Herz verursacht werden, ist ungleich leichter als die psychisch bedingten. Oft enden die Probleme mit der erfolgreichen Behandlung der Herzrhythmusstörungen, so auch die Begründung für die Ängste.

Psychisch bedingte Herzrhythmusstörungen halten in der Regel länger an. Zu Beginn weigern sich viele Patienten zu akzeptieren, daß ihre Herzrhythmusstörungen nicht gefährlich sind. Subjektiv werden die Herzrhythmusstörungen wesentlich deutlicher und bedrohlicher wahrgenommen. Die häufigen Begleitsymptome wie Herzstolpern, Herzrasen, hoher Blutdruck, Schwindel, Gefühl von Unwirklichkeit unterstützen die Furcht, an einer schweren Herzkrankheit zu leiden. Die Angst in solchen Momenten ohnmächtig zu werden, oder schlimmer noch, zu sterben, sind typisch.

Die Befunde der Ärzte werden in Frage gestellt, Empfehlungen sich psychotherapeutisch behandeln zu lassen, werden verworfen. Die Betroffenen gehen so oft von Arzt zu Arzt (Ärztetourismus). Jedesmal werden sie mit dem gleichen Ergebnis konfrontiert.
Spätestens nach dem zweiten ähnlichen Befund sollte man sich in psychotherapeutische Behandlung begeben. Je früher man mit einer solchen Therapie beginnt, desto schneller kann das Problem beseitigt werden.


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